Service Reden 2014 > Wassilios Fthenakis

 

26. März 2014
Grußwort durch den gastgebenden Verband:

 
 
Prof. Dr. mult. Wassilios Fthenakis, Didacta-Verband

- es gilt das gesprochene Wort -

Verehrte Frau Staatssekretärin, liebe Jury, lieber Herr Hendricks,
ich freue mich, dass Sie diese Tradition fortführen, hier auf der didacta den digita-Preis zu verleihen – einen Preis, der zum Ausdruck bringt, welche Anstrengungen viele Menschen auf sich nehmen, um der Herausforderung gerecht zu werden, Medien auf der einen Seite und Bildung auf der anderen Seite sinnvoll und zweckvoll miteinander zu verbinden.
   
 

Wenn ich Ihnen ein wenig von meinen Erfahrungen im Umgang mit dieser Herausforderung berichten darf, so habe ich in den letzten 3 bis 4 Jahren, in denen ich international tätig gewesen bin, unabhängig von dem Land in dem ich war, immer das gleiche Problem präsentiert bekommen:  Wie können wir Technologien in das Bildungssystem integrieren?

 

  Reden 2014  
  Reden 2013  
  Reden 2012  
  Reden 2011  
  Reden 2010  
  Reden 2009  
  Reden 2008  
  Reden 2007  
  Reden 2006  
  Reden 2005  
  Reden 2004  
  Reden 2002  
  Reden 2001  


Wenn ich die Anstrengungen unserer Mitglieder beobachte, so waren sie ursprünglich der Auffassung, dass sie gute Produkte, Produkte von hoher Qualität, auf den Markt bringen sollen. Diese Annahme musste sehr schnell erweitert werden: Denn gute Produkte allein reichen nicht aus. Es bedarf einer kreativen Kombination von Produktqualität, Professionalisierung der Fachkräfte und Akteure, didaktisch-pädagogischer Überlegungen und von Medienkompetenz, die bereits bei Kindern ansetzt. Dies entwirft ein Szenario für die Zukunft, das uns alle verbindet: Die Produkte, die Produktionen, die Verantwortlichen der Bildung, die Fachkräfte, die Fachlichkeit, alle müssen zusammen arbeiten, um diese Qualität zu erreichen.

 


Dies tun wir in einer Zeit, in der die Kinder medial aufwachsen. Es ist das Problem meiner Generation, dass sie den ersten Computer nach dem 45. Lebensjahr in die Hand genommen hat, und lernen musste, mit ihm umzugehen. Es ist das Problem meiner Generation, dass sie nicht bereit ist zu akzeptieren, dass auch andere Formen des Lernens sich entwickeln und etablieren lassen. Es ist das Problem einer Generation, die glaubt, mit dem Gelernten lebenslang auszukommen. Aber die neue Generation hat früh begriffen, dass es auch andere, kreativere Wege des Lernens, des Lesens und der Entwicklung gibt.

 


Wenn Computer heute kreativ eingesetzt werden, um Lesen und Schreiben anders zu erwerben, so mag jemand die Meinung haben: "Naja, ob das der richtige Weg ist...?". Die Medien sind weder gut noch schlecht, es kommt darauf an, wie wir mit ihnen umgehen, das ist die Herausforderung! Wir müssen didaktische Konzepte entwickeln, wie wir Medien in allen Bereichen des Lebens kreativ, verantwortungsvoll und auch kritisch einsetzen können. Diese aufgeschlossene, kritische, aber konstruktive Haltung ist das Gebot der Stunde. Ich glaube, dass wir an diesen Entwicklungen jetzt, und mehr noch in der Zukunft, nicht vorbei gehen können.

 


Meine Damen und Herren, ich möchte Sie einladen, sich diese didacta sehr genau anzusehen. Denn sie hat eine ausgeprägte digitale Form angenommen. Wir haben nicht nur die Eröffnung digital verbreitet, sondern wir zeigen hier auch eindrucksvoll, wie viele Möglichkeiten die neuen Medien bieten, Lernprozesse zu bereichern, zu erweitern und zu vertiefen. Wir müssen den Schritt vollziehen, die mediale Welt mit der reellen Welt zu befreunden, miteinander zu verbinden, sie sich nicht weiter antagonistisch entwickeln zu lassen. Denn beide Bereiche sind notwendig, beide bereichern sich gegenseitig und ergänzen sich. In dieser schönen Freundschaft sollte die Entwicklung weitergehen.

 

Dass Sie heute Menschen auszeichnen, die Beiträge in diese Richtung geleistet haben, freut uns als Verband. Ich kann Ihnen deshalb in Aussicht stellen, dass wir auch bei den nächsten Messen diesen Preis sehr gerne bei uns beheimatet wissen wollen. Wenn es darum geht, tatkräftig zu unterstützen, dann werden wir im Rahmen der Möglichkeiten, die der Verband hat, dies nicht versagen. Ich danke Ihnen für Ihre Anstrengung, für Ihre Qualität, für das was Sie tun, und ich lade Sie auch weiterhin zu einer guten Zusammenarbeit mit uns ein. Herzlichen Dank.

 
         Impressum
       Datenschutz