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Service › Reden 2009 > Elisabeth Heister-Neumann |
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11. Februar 2009
Rede anlässlich der Verleihung des digita 2009
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digita-Schirmherrin Elisabeth Heister-Neumann, Kultusministerin des Landes Niedersachsen, auf der didacta 2009 in Hannover
- Es gilt das gesprochene Wort -
Sehr geehrter Herr Professor Hendricks, sehr geehrter Herr Dr. Rohleder, meine sehr geehrten Damen und Herren,
auch ich darf Sie sehr herzlich begrüßen zur diesjährigen Preisverleihung des digita 2009 und ich freue mich und bin sehr dankbar, dass ich hier als Schirmherrin zu Ihnen sprechen kann und freue mich deshalb ganz besonders, weil in diesem Fall der Schirm eigentlich nicht etwas mit Notstand oder Krise zu tun hat, sondern ganz im Gegenteil:
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Ich darf hier heute als Schirmherrin auftreten vor dem Hintergrund eines unglaublichen Innovationspotentials, was wir heute ehren können und deshalb ist das mal ein besonders schöner Schirm, den ich hier heute aufhalten kann.
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Meine Damen und Herren, ich möchte auch ganz kurz noch an Herrn Dr. Rohleder anknüpfen und zwar dahingehend, dass ich mich freue, dass er aus Berlin hier nach Niedersachsen gekommen ist, in der Hoffnung, dass er doch einiges von dem, was wir hier in Niedersachsen leisten, zumindest als einen guten Start in die neue Zukunft, die er beschrieben hat, wahrnehmen kann.
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Meine Damen und Herren, die Medienbildung ist ein Kind unserer Zeit. Doch das Ideal, das aller Didaktik und damit auch der Medienbildung zugrunde liegt, wurde in seinem Kern schon vor gut dreihundertfünfzig Jahren von Johann Amos Comenius formuliert. Also ganz neu müssen wir Bildung nicht schreiben.
Er schreibt in seinem Vorwort zur Großen Didaktik - ich zitiere - "Erstes und letztes Ziel unserer Didaktik soll es sein, die Unterrichtsweise aufzuspüren und zu erkunden, bei welcher die Lehrer weniger zu lehren brauchen, die Schüler aber dennoch mehr lernen; und bei der in den Schulen weniger Lärm, Überdruss und unnütze Mühe zugunsten von mehr Freiheit, Vergnügen und wahrhaftem Fortschritt herrscht."
Es ist unbestritten, dass die Didaktik diesem alten und zugleich doch auch sehr aktuellen Ideal nach wie vor verpflichtet ist. Und es ist auch unbestritten, dass die Entwicklung von Medienkompetenz in Schule und Kindertagesstätten dazu beiträgt, das Lernen für Kinder und Jugendliche abwechslungsreicher, nachhaltiger und ein Stück weit auch vertrauter zu gestalten. |
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Schließlich sind unsere Kinder und Jugendlichen - und das wissen wir alle als Eltern sehr genau - in ihrer Freizeit intensive Nutzer der digitalen Medien. Da kommen die Lehrer, da gebe ich Ihnen Herr Dr. Rohleder recht, und auch die Eltern teilweise nicht mit. Der Einsatz digitaler Medien im Unterricht ist keine allein seligmachende Methode, aber ein zunehmend wichtigerer Bestandteil schulischer Bildung in unserer modernen Kommunikations- und Dienstleistungsgesellschaft.
Von den vielfältigen Ideen und Konzepten der Medienbildung können Sie sich auf der Didacta hier in Hannover ein umfangreiches Bild machen, an den Ständen der Verlage, auf Vorträgen, in Diskussionsrunden und nicht zuletzt bei der heutigen Preisverleihung für den Deutschen Bildungsmedienpreis digita.
Für die Preisverleihung wurden im Vorlauf aus 80 Einsendungen die besten Produkte in sieben Wettbewerbskategorien ausgewählt.
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Meine Damen und Herren, Niedersachsen fördert seit Jahren in besonderer Weise die Medienbildung in unseren Schulen.
Die Ausstattung der niedersächsischen Schulen mit Computern und Programmen ist sehr stark vorangeschritten. Multimedia-PC befinden sich nicht mehr, wie noch vor ein paar Jahren, in abgeschlossenen, unter der Obhut eines Informatiklehrers stehenden PC-Räumen. Sie werden vielmehr zunehmend zu einem selbstverständlichen Werkzeug im Unterricht.
Der Umgang mit digitalen Medien kann und soll die traditionellen Kulturtechniken nicht ersetzen. Es spricht in Niedersachsen auch niemand mehr von einem "Entweder - oder", sondern von einem "Sowohl - als auch".
Das Comenius-Zitat macht deutlich, dass die Didaktik aber zugleich auch immer - mindestens seit 350 Jahren - auf dem Weg ist, die besten Unterrichtsmethoden aufzuspüren und zu erproben.
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Ich möchte Ihnen zwei Maßnahmen stellvertretend vorstellen, in denen Schülerinnen und Schüler ganz gezielt gefördert werden:
1. "Schlaumäuse - Kinder entdecken Sprache".
"Schlaumäuse" ist ein Sprachförderkonzept für Kindergärten, unterstützt u.a. von den Firmen Hellmann und Microsoft. Es wurde in einem ersten Schritt als "Schlaumäuse I" in einem Pilotprojekt in Zusammenhang mit einer Schulung für Erzieherinnen und Erzieher an über 160 niedersächsischen Kindergärten samt der notwendigen Hardware verteilt.
In einem zweiten Schritt soll nun die flächendeckende Einführung (an etwa 4 500 Kindergärten) der Nachfolgeversion dieser anerkannten Sprachfördersoftware "Schlaumäuse - Kinder entdecken Sprache" in Niedersachsen erfolgen. Die kindgerechte Software soll so ein fester Bestandteil der frühkindlichen Sprachförderung werden. Zugleich kommen die Kleinen spielerisch mit dem Computer in Kontakt.
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2. Projekte in Kooperation mit der Niedersächsischen Landesmedienanstalt. Seit fast 2 Jahren führen wir Projekte zur Medienkompetenz mit der Niedersächsischen Landesmedienanstalt und n-21 im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung durch. Stellvertretend möchte ich die Projekte "Schulradio online" und "Medienpädagogische Projekte in Ganztagsschulen" nennen. In diesen Projekten arbeiten Schülerinnen und Schüler als Reporterinnen und Reporter, Technikerinnen und Techniker und zwar sehr selbstständig und sehr erfolgreich.
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Meine Damen und Herren, die Vernetzung der Schulen, Bildungseinrichtungen, kommunalen Medienzentren und Bürgersender in der Medienbildung ist weit fortgeschritten. Zugleich sind viele gute Produkte auf dem Markt. Beides wird dazu beitragen, dass die digitalen Medien und Informationstechnologien zunehmend selbstverständlich im Unterricht angewendet werden.
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Ich möchte an dieser Stelle auch noch ganz kurz auf das Konjunkturpaket eingehen. Von dem Gesamtpaket werden in Niedersachsen 1,2 Milliarden Euro in Investitionen gesteckt. Das bedeutet bei uns 65 Prozent in den Bereich Bildung. Und jetzt möchte ich auf den Punkt zu sprechen kommen, der von Herrn Dr. Rohleder angesprochen wurde, dass das alles in Beton hineingeht, weil es durch die Dächer regnet und Eimer aufgestellt werden müssen. Das soll für die Zukunft natürlich nicht sein - es gibt einen Sanierungsstau, das ist völlig richtig. Nur wir zielen darauf ab, dass in diesen Investitionen, auch in den baulichen Investitionen, Schwerpunkte gesetzt werden im Bereich der Fachräume und der Labore und insofern es nicht nur in den reinen Beton geht, sondern natürlich dadurch auch die Lern- und Schulumgebung sehr viel besser vorangebracht werden kann. Das ist der Bereich mit dem größten Anteil. Aber wir haben auch ganz gezielt einen Anteil in einer Größenordnung von 40 Millionen Euro, die ausschließlich in die Medientechnik gehen. Damit möchten wir an die Grundschulen, die Kindertagesstätten und weiterführenden Schulen Mittel geben, die genau dazu dienen, das zu erreichen, was Sie Herr Dr. Rohleder für die Zukunft als schönes Bild an allen Schulen hier beschrieben haben.
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Ich freue mich heute hier dabei zu sein. Ich bin ganz gespannt auf die Preisträger und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
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