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Aus der Würdigung der Jury
Die Papierstapel werden immer größer und die To-do-Listen länger und länger. Man fragt sich: „Wie überwinde ich die Unlust und all die inneren Widerstände, um endlich loszulegen?“
Etwa 70 Prozent der Menschen leiden an Prokrastination, dem chronischen Aufschieben. Bei dem Phänomen handelt es sich keineswegs nur um eine persönliche Marotte, die allenfalls hier und da für etwas Ärger sorgt. Vielmehr haben die Betroffenen einen großen Leidensdruck und oftmals Schwierigkeiten berufliche und private Anforderungen systematisch zu erfüllen.
Die hohen Teilnehmendenzahlen von „MOOCen gegen chronisches Aufschieben!“ beweisen, dass die Zeit mehr als reif ist, hier Unterstützungsinstrumente und Fachinformationen anzubieten, damit das Thema nicht länger tabuisiert und banalisiert werden kann.
Die Jury ist sich einig: Bei dem eingereichten Kurs handelt es sich um ein äußerst gelungenes Selbstlernwerkzeug zum Umgang mit Prokrastination. Besonders überzeugt die Verknüpfung von wissenschaftlich fundierter Wissensvermittlung mit einem praxisnahen, handlungsorientierten Training. Die Übungen sind dabei abwechslungsreich gestaltet und umfassen sogar Achtsamkeits- und Aufmerksamkeitsübungen aus dem Bereich der Entspannungstechniken. Durch ein selbst gewähltes Trainingsprojekt aus dem eigenen Alltag, etwa eine Seminararbeit, wird darüber hinaus ein direkter Transfer zum Handlungsalltag der Lernenden hergestellt.
Die Jury gratuliert zum Gewinn des digita 2015 und wünscht dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) keine Aufschieberitis bei der Weiterentwicklung ihres tollen Angebotes.
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